Treck, der kleine Traktor
Schon das Vorsatzpapier zeigt die Arbeitsmaschinen, mit denen Treck konkurriert und es zeigt auch, dass er dabei nicht gut abschneidet: er ist recht klein, wirkt ältlich und schwächlich. Und so ist es dann auch. Immer war er fleißig, hat schwere Arbeit auf dem Bauernhof geleistet, doch mittlerweile ist die Arbeit komplexer geworden und es gibt erheblich kraftvollere Maschinen, und als er eines Tages den Baumstumpf nicht herausreißen kann, sortiert der Bauer ihn aus. Treck will das nicht akzeptieren und sucht sich eine Aufgabe auf der Großbaustelle in der Stadt - doch auch da kann er nicht mithalten; zu allem Überfluss lachen "die Großen" ihn auch noch aus! Einsam und vergessen steht er in der Landschaft, bis ihn ein Junge und sein Vater entdecken: sie richten ihn her und fortan dient er dem Freizeitvergnügen von Familien, er erlebt eine zweite, altersangemessene Blüte. - Das Buch, mit freundlichen Szenen und Farben ausgestattet, zeigt, wie die Welt sich wandelt und die Ansprüche sich verändern; es zeigt, dass man dabei auch durch das Raster fallen kann, es zeigt aber auch, dass sich immer wieder neue Möglichkeiten auftun - das gilt für Maschinen und wird von entsprechend affinen Kindern gerne rezipiert werden, das ist aber auch auf Menschen übertragbar und könnte in einer Bilderbuchbetrachtung assoziativ eingebunden werden. Der Text ist sehr umfangreich, doch durch die behutsame "Vermenschlichung" der Maschinen (Augen/ Mund) transportieren auch die Bilder die Botschaft recht gut. - Gerne empfohlen für Kinder ab 5 Jahren.
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Treck, der kleine Traktor
Michael Engler ; Illustrationen: René Amthor
annette betz (2021)
[32] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5