Erinnerungen aus der Sackgasse
Ihren Debütroman schrieb die japanische Autorin noch während ihres Studiums ("Kitchen", dnb 93/164) und legte sich in dieser Zeit ihren Spitznamen "Banana" zu. Neben ihren vielen Romanen (zul. bespr. "Moshi Moshi", BP/mp 15/680) schreibt sie auch
immer wieder Erzählungen, von denen fünf im vorliegenden Buch erscheinen. Yoshimoto nimmt Beziehungen in den Blick und beschreibt schmerzliche Erfahrungen mit Annäherung, Distanz, Verliebtheit und Verrücktheiten in Partner- wie in Eltern-Kind-Beziehungen. Dies geschieht in einer atemberaubend alltäglichen Art, die die Leser als Zuschauer in die direkte Nähe des Geschehens stellt. Statt Dramatik besticht die Kunst, Sprache und Inhalt zu einer faszinierenden Erzählkunst zu verweben. Allen Beständen dringend empfohlen. (Übers.: Annelie Ortmanns)
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.

Erinnerungen aus der Sackgasse
Banana Yoshimoto
Diogenes (2018)
278 S.
kt.