Who the fuck is Kafka
Vor einigen Jahren traf die israelische Schriftstellerin Lizzie Doron auf einem Kongress in Rom einen palästinensischen Fotografen, der im Roman Nadim heißt. Sie vereinbaren, ihre Begegnung und das, was daraus entstehen würde, zu verarbeiten, sie literarisch, er in Filmform. Doch was mit einigem Enthusiasmus beginnt, droht schon bald an den harten Realitäten des Nahostkonflikts zu scheitern. Zwar finden die beiden trotz mancher Missverständnisse und Vorurteile schnell eine Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, aber politische und gesellschaftliche Hindernisse sorgen immer wieder für Rückschläge. Schließlich geht es vor allem um den unsicheren Aufenthaltsstatus von Nadims Frau, die in Ost-Jerusalem wohnt, aber jederzeit ausgewiesen werden kann. Am Ende wird es Lizzie Doron gelingen, vor Gericht einen Sieg davonzutragen, aber aus dem Film, der für Verständnis zwischen den verfeindeten Nachbarn werben sollte, wird nichts. - Ein interessanter und sehr lesenswerter Einblick in die vielfältigen menschlichen Probleme, die mit dem Nahostkonflikt verbunden sind. (Übers.: Mirjam Pressler)
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Who the fuck is Kafka
Lizzie Doron
Dt. Taschenbuch-Verl. (2015)
dtv ; 26047 : dtv-premium
255 S.
kt.