Nacht ohne Engel
Vincent hatte andere Träume für sein Leben. Seit vielen Jahren fährt er Menschen in seinem Taxi durch Berlin, doch eigentlich wollte er Schriftsteller werden. Eines Tages steigt eine Frau in sein Taxi ein, die ihm vage bekannt vorkommt. Es ist Jule,
die er vor 25 Jahren nach einer Demonstration gegen den Golfkrieg kennenlernte und mit der er eine kurze Affäre hatte. Der Tag endete damals in einem Fiasko, als Vincent bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde und danach lange Zeit im Krankenhaus lag. An den Tag des Unfalls kann er sich nicht mehr erinnern. Durch die Begegnung mit Jule kommen die Erinnerungen zurück. Die beiden erzählen sich, was die Jahre ihnen gebracht haben. So unterschiedlich die Lebensläufe der Karrierefrau Jule und des freiheitsliebenden Taxifahrers Vincent auch sind - sie haben ihre Wege frei gewählt. Doch war es auch jeweils der richtige? - Ein solide erzählter Roman über die Frage nach dem persönlichen Lebensglück und der Suche nach sich selbst. Im größeren Beständen empfohlen.
Gabriele Berberich
rezensiert für den Borromäusverein.

Nacht ohne Engel
Ulrich Woelk
Dt. Taschenbuch-Verl. (2017)
222 S.
fest geb.