Durchs Feuer
Die vierzehnjährige Iris kann und will sich an ihren Vater gar nicht mehr erinnern. Seit sie vier Jahre alt war, erzählt ihre Mutter immer wieder, ihr Vater hätte sie böswillig verlassen. Jetzt erst als Teenager lernt sie ihren Vater kennen, weil ihre Mutter aus Geldgier den Kontakt wieder aufnimmt, und jetzt erfährt Iris die erschütternde Wahrheit. Ihre Mutter war mit einem Freund durchgebrannt und ihr Vater, der nun im Sterben liegt, hat all die Jahre vergeblich versucht, Iris zu finden. Nun bleibt nicht mehr viel Gelegenheit, gemeinsam die verlorene Zeit nachzuholen. Iris hat sich zu einem Problemkind entwickelt. Sie findet Entspannung, wenn sie in offene Feuer starrt. Deshalb hat sie immer wieder Feuer gelegt und sich so zur Pyromanin entwickelt, die nur zufällig noch keine Menschenleben auf dem Gewissen hat. - Das Buch ist gut lesbar geschrieben und zeigt auf einfühlsame und fesselnde Weise die Tiefpunkte und Höhepunkte im Gefühlsleben zwischen Vater, Mutter und Tochter. Problematisch ist, dass der Leser den Eindruck gewinnen kann, Pyromanie dürfe als entschuldbare Stressbewältigung eingesetzt werden, so wie es von der Sympathieträgerin Iris vermittelt wird. Abgesehen davon kann das Buch als spannende Lektüre für Leser ab 14 Jahren empfohlen werden. (Übers.: Klaus Fritz)
Emily Greschner
rezensiert für den Borromäusverein.
Durchs Feuer
Jenny Valentine
dtv (2016)
dtv ; 65020 : Reihe Hanser
222 S.
kt.