Genesis rebooted
Der 16-jährige Rafael befindet sich allein in einem abgeschirmten Raum und wiederholt mantramäßig das Wenige, was er über seine Identität weiß. In sieben Kapiteln erinnert er sich bruchstückhaft immer etwas mehr an seine Vergangenheit, Familie,
Freunde und Zukunftspläne. Nimmt er wirklich nur mit anderen Auserwählten an einer unterirdisch von der Außenwelt abgeschirmten Feldstudie auf den Solomon-Inseln teil oder befindet er sich in einer lebensbedrohlichen Situation? Was steckt hinter der New Life Organisation William Huxley's (Anspielung auf die Utopie von Aldous Huxley?) wirklich? Warum erfährt Rafael mittels Spritzen immer wieder reboots? Sind seine Todesängste real? – Ein interessanter dystopischer Roman, der aktuelle Miseren wie Klimakatastrophe, Pandemien und Ukrainekrieg anschneidet und die Rolle des technologischen Fortschritts, insbesondere die KI thematisiert. Wiederholungen ganzer Textblöcke können den Lesefluss hemmen, Spannung abbauen, ergeben sich aber folgerichtig aus dem rebooting Rafaels. Inhaltlich, stilistisch und sprachlich gut als Lektüre für Jugendliche geeignet, deren Lesebegeisterung noch (mehr) geweckt werden will. – Für jede Bestandsgröße zu empfehlen.
Margit Düing Bommes
rezensiert für den Borromäusverein.

Genesis rebooted
Frank Maria Reifenberg
dtv (2024)
171 Seiten
kt.