Murmelschreck und der Pantoffelfresser
Murmelschreck ist ein gutmütiger Troll, der mit seiner Frau, der zarten Elfe Mimi, auf einem Rummelplatz lebt. Mit ihm taucht man ein in den schönen schaurigen Alltag der Schausteller. Von einem umhergehenden Pantoffelfresser bis zu Holzkäfern,
die die Geisterbahn nach und nach auffressen, ist alles dabei. Egal ob der wahrsagende Rabe krank ist, obwohl es gerade jetzt so wichtig wäre, die Zukunft zu sehen, oder Murmelschreck an einem Hässlichkeitswettbewerb teilnehmen soll trotz schmerzendem Fuß – man kommt nicht um die herzliche Art des Trolls herum. Die Fantasie des Autors ist zu bewundern. Selbst als Erwachsener rechnet man nicht mit einem derartigen Einfallsreichtum. So kommt keinesfalls Langeweile auf. Gegebenheiten wie: hätte die Moorleiche (diese arbeitet in der Geisterbahn) lesen können, hätte sie das Schild "Vorsicht! Lebensgefahr!" lesen können und man müsste auf sie verzichten, sind äußerst lustig. Wichtig ist es dem Autor, zu betonen, dass altmodische Vorstellungen abgelegt werden müssen – "jeder kann weinen, wenn es wehtut, ob Mann oder Maus". Auch die Diversität ist Thema. "Die Mumie. Sie ist ein Er", "Er, sie, es!? Vielleicht möchte die Mumie nicht entscheiden. Vielleicht ist die Mumie etwas dazwischen". Der Autor holt wirklich alle ab und motiviert sicher den ein oder anderen Lesemuffel zu mehr Lesefreude.
Corinna Meierhöfer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Murmelschreck und der Pantoffelfresser
Frank Maria Reifenberg ; mir Bildern von Maja Bohn
Edition Michael Fischer (2024)
107 Seiten : zahlreiche Illustrationen (farbig)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5