Feldpost

Dezember 2000: In einem Kasseler Café erhält die Anwältin Cara Russo auf mysteriöse Weise einen Koffer voller Feldpostbriefe aus der Nazizeit, den sie nur zögerlich von einer ihr Unbekannten annimmt. Doch schon bald ist ihr Interesse geweckt und Feldpost sie kann den mittlerweile 90-jährigen Autor der Briefe, Richard Martens, ausfindig machen. Nach mehreren Treffen mit ihm erfährt sie, dass Martens damals eine homosexuelle Beziehung zu Albert Kuhn hatte, die Liebesbriefe an ihn aber an dessen Schwester Adele geschickt hatte. Obwohl auch Adele in Martens verliebt war, hatte sie die Briefe an ihren Bruder weitergeleitet. Nachdem die Nazis dem homosexuellen Paar auf die Spur kamen, konnte Martens damals durch die Fürsprache seines Vaters, einem überzeugten Nazi, dem Zuchthaus entgehen, während der schwer misshandelte Albert sich schließlich das Leben nahm. Borrmanns hervorragende Kenntnisse über das Dritte Reich spiegeln sich in diesem im traditionellen Erzählstil geschriebenen Roman sowohl mit Blick auf die Handlungen ihrer sensibel gezeichneten Figuren als auch hinsichtlich der inhaltlich und sprachlich zeitgemäß formulierten Exzerpte aus den Feldpostbriefen wider. Empfehlenswert.

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Feldpost

Feldpost

Mechtild Borrmann
Droemer (2022)

297 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 611060
ISBN 978-3-426-28180-2
9783426281802
ca. 23,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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