Die Edelweißpiratin
Die kleine Gertrud Kühlem, genannt Mucki, ist daran gewöhnt, dass kommunistisch gesinnte Freunde ihrer Eltern sich bei der Familie treffen und sie gemeinsame Wanderungen machen. Doch mit dem Aufkommen der Nazis beginnen die Probleme: Der Vater wird 1933 erstmals vor den Augen der 9-Jährigen verhaftet und die Wohnung bleibt verwüstet zurück. Im Laufe der Jahre folgen weitere Festnahmen, aus der letzten kehrt der Vater nicht zurück. Danach verliert die Mutter ihren Job und gerät vorübergehend auch in Haft. Mucki verliert später ihre beste Freundin, weil die sich begeistert beim BDM engagiert, während Mucki sich unangepassten selbstbewussten Jugendlichen, die später als „Edelweisspiraten“ in die Kölner Geschichte eingehen, anschließt. Mit ihnen unternimmt sie Wanderungen und verteilt Flugblätter, die sich gegen das Naziregime wenden. In diesem Roman zeichnet Küpper das Leben der Mucki Koch (geb. Kühlem, 1924-2016) während der Jahre 1933 bis 1946 nach, in denen sie mehrmals inhaftiert wurde. In sich abwechselnden Passagen aus der Sicht ihrer realistisch gezeichneten Protagonistin und deren Mutter beschreibt Küpper chronologisch die Geschehnisse. Die häufige wörtliche Rede erzeugt eine Unmittelbarkeit der Ereignisse.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Edelweißpiratin
Michaela Küpper
Droemer (2021)
345 Seiten
fest geb.