Mano

Eine Gruppe von durch den Todesmarsch völlig erschöpfter Jungen, unter ihnen der Sinto-Junge Mano, schleppt sich Richtung Heimat, in der Hoffnung, dass zumindest einige ihrer Familienangehörigen die Konzentrationslager überlebt haben. Mano kann Mano nicht mehr laufen und wird von einem Treck französischer Flüchtlinge mitgenommen. In Frankreich wird er liebevoll aufgenommen und umsorgt, gibt aber vor, seine Herkunft vergessen zu haben, aus Angst, als Deutscher erneut ausgestoßen und verfolgt zu werden. - Anja Tuckermann erzählt die wahre und zugleich unglaubliche Geschichte des Mano Höllenreiner, der nach eineinhalb Jahren in Frankreich wieder an seine Eltern in Deutschland vermittelt werden konnte. Durch unterschiedliche Erzählperspektiven und -stile sowie in den Erzählfluss eingebaute Briefdokumente und angehängte Fotos gewinnt das Buch an Authentizität. Tuckermann gelingt ein bewegendes Nachkriegs-Portrait eines durch den Nazi-Terror traumatisierten Jungen. - Sehr empfehlenswert.

Bernhild Schneider

Bernhild Schneider

rezensiert für den Borromäusverein.

Mano

Mano

Anja Tuckermann
Hanser (2008)

297, 22 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 293859
ISBN 978-3-446-23099-6
9783446230996
ca. 17,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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