Als ich jung war
Es geht um Franz, einen Tiroler Hotelierssohn, Hochzeitsfotografen und Skilehrer. Es geht um den Mord an einer Braut, doch ist die Krimihandlung nur die Leinwand, vor der die großen Themen ausgebreitet werden: Schuld, Wahrheit und Lüge, Lebenslügen,
Missbrauch und noch viele mehr. Gstreins Stil ist wunderbar, einfach und klar, doch virtuos und psychologisch tief. Die Zeiten wechseln, die Orte ändern sich. Man liest sich fest und folgt diesem gescheiterten Ich-Erzähler, der sein Leben verfehlt und dem man als Erzähler nicht so wirklich trauen kann. Ein kluges, ein lesenswertes Buch - wie überhaupt das gesamte Oeuvre des Autors. Empfohlen für alle Bestände.
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.

Als ich jung war
Norbert Gstrein
Hanser (2019)
348 S.
fest geb.