Desperado
Ein Könnecke-Western ganz besonderer Art: ausdrucksstark, lebendig, absurd und zärtlich schön erzählt. Pointiert setzt er Wort und Strich, um die Geschichte der geraubten Erzieherin Heidi nach Westernart zu erzählen. Roy reitet täglich auf seinem Pferd Desperado in den Kindergarten. Dort ist alles schön, vor allem auch die Erzieherin Heidi. Und dann ist schlagartig alles vorbei, denn der Bandit Black Bart will Heidi unbedingt heiraten und weil diese nicht will, wird Heidi entführt. Roy und Desperado nehmen die Spur durch die Prärie auf. Desperado untergräbt den Schuppen, befreit Heidi und schlägt mit einem geistreichen Streich die Banditen in die Flucht. Alle drei reiten durch die Prärie - leider ohne Sonnenuntergang - zurück ins Happy End. - Das Western-Setting steckt voller Anspielungen und kleiner Details. Es ist alles da: Kakteen, typischer Horizont, Prärie, Colts, Hüte und Stiefelsporen. Im typischen Zeichenstil entwirft Könnecke monochrome Flächen, die durch gezielt eingesetztes kräftiges Rot eine besondere Wirkung erreicht. Sowohl Bild als auch Text befeuern die fantasiereiche Erzählebene und heben sie in den Kinderhimmel voller fantastischer Möglichkeiten. - Hier ist es kein Widerspruch, dass ein Kindergartenkind die Erzieherin mit Hilfe eines besonderen Pferdes retten kann. Vergnüglich und erfrischend anders. Unbedingt empfehlenswert.
Manuela Hanschel
rezensiert für den Borromäusverein.
Desperado
von Ole Könnecke
Carl Hanser Verlag (2019)
[44] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 3