Dulcinea im Zauberwald
Roter Schlapphut mit breiter Krempe, dicker brauner Schnurrbart und große runde Augen. Dulcinea ist sich sicher, das kann nur ihr Vater sein. Das kleine Mädchen erkennt ihn im Zauberwald sofort. Durchaus beachtlich, denn ansonsten ähnelt er mitnichten seiner bisherigen Gestalt: Eine singende Hexe hat ihn in einen Baum verwandelt. Nun muss sich Dulcinea zur Burg der Übeltäterin durchschlagen und sie irgendwie überlisten, um dem Vater zu retten. Ein Glück hat sie auch an diesem Tag Geburtstag und da darf man sich etwas wünschen. Ein unumstößliches Gesetz, dem sich selbst die genervte Hexe nicht widersetzen kann … Ole Könnecke erzählt und zeichnet ein kleines, feines Märchen mit dem ihm eigenen Charme. Dulcinea ist eine tatkräftige und kluge Heldin, die sich mutig und gewitzt für ihren Vater einsetzt. Die Hexe setzt er divenhaft in Szene. Derart selbstverliebt in ihren eigenen Gesang agiert sie allzu siegesgewiss. Mit ihren überakzentuierten roten Lippen und ihrer weißen Hautfarbe besitzt sie clowneske Züge. Sie könnte auch eine Schwester vom "Joker" sein - natürlich ohne derartig gewalttätig zu werden. Abermals liefert Könnecke eine wunderbar leichtfüßige und lustige, aber durchaus spannende Geschichte. Sehr konzentriert. Alles sitzt. Er liefert tolle Augenblicke bzw. Blickwechsel. Unbedingte Empfehlung für alle Bestände. Wunderbar geeignet auch zum Selbstlesen für Grundschüler/-innen.
Anna Winkler-Benders
rezensiert für den Borromäusverein.
Dulcinea im Zauberwald
von Ole Könnecke
Carl Hanser Verlag (2021)
[72] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4