Hieronymus oder Wie man wild wird
Luki liest gerne, macht alle seine Aufgaben perfekt und wird deshalb oft "Lukas das Schul-Ass" gerufen. Meist rufen die Kinder aber unfreundlichere Sachen, so wie sie auch meistens grob zu ihm sind. Freunde hat er keine. Auch wenn er es eigentlich
besser weiß, Waschbären können nicht zu Freunden werden, öffnet er eines Tages sein Fenster für Hieronymus, einen sehr höflichen Waschbären. Von seiner Familie verstoßen, sucht dieser nach einem Weg, wilder zu werden. Die beiden überlegen, wie das gehen kann, das Wild-Werden, und machen eine Wildheitsliste. Aber es gibt noch ein Problem, Lukis Mama trifft sich mit einem Mann. Gut, dass er Kati hat, eine Vertraute in dem ganzen Wirrwarr. Der Autorin ist mit der Außenseiterfigur Luki und dem zahmen Waschbären ein fantasievolles Kinderbuch gelungen, in dem die beiden unterschiedlichen Helden ihre innere Stärke finden und dabei selbstbewusster werden. Ganz nebenbei lernt man viel über Waschbären und über Vertrauen und Freundschaft. Wenige Schwarz-Weiß-Illustrationen unterbrechen auf angenehme Weise den Lesefluss. Zum Selbstlesen ab 8 oder zum Vorlesen sehr empfohlen.
Manuela Hantschel
rezensiert für den Borromäusverein.

Hieronymus oder Wie man wild wird
Annette Pehnt ; mit Illustrationen von Henrike Wilson
Carl Hanser Verlag (2021)
125 Seiten : zahlreiche Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8