Alles was Sie sehen ist neu
Seit dem Tod der Mutter verreist eine Tochter einmal im Jahr mit ihrem alten Vater. Das Ziel dieses Mal: Kirthan. Eine fiktive Stadt in Asien. Als die elfköpfige Reisegruppe eintrifft, stellt sich ihnen Nime vor, ihr Reiseleiter. Zwei Tage lang erkunden
sie die Stadt. Doch dann ist Nime auf einmal verschwunden... Am Anfang denkt man, es wäre eine Geschichte über eine deutsche Reisegruppe irgendwo in Asien. Doch das täuscht. Auf einmal befindet man sich in einem Dorf..., nach anfänglicher Verwirrung stellt man fest: Es ist das Dorf, in dem Nime als Kind lebt, erzählt wird das Kapitel aus der Perspektive seiner Lehrerin. Und so geht es weiter: Die Perspektiven wechseln, und man muss als Leser immer wieder rätseln, worum es jetzt wohl geht. Um die chinesische Diktatur? Ein Staudammprojekt, das ein Dorf von der Erdoberfläche verschwinden lässt? Um Nime? Oder doch um die Tochter mit ihrem Vater... - rätselhaft, unerklärt, vage - trotzdem lesenswert, und am Ende ist man fast traurig, dass die Geschichte vorbei ist, wie bei einem gelungenen Urlaub.
Tanja Bergold
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Alles was Sie sehen ist neu
Annette Pehnt
Piper (2020)
189 Seiten
fest geb.