GRM

Das ist die Geschichte der Kinder Don, Hannah, Karen und Peter, die zusammenfinden und sich gegenseitig Halt geben. Sie sind allesamt Außenseiter, Freaks, geprägt durch eine von Gewalt und Lieblosigkeit gekennzeichnete Kindheit. Das Mischlingsmädchen GRM Don ist aufgewachsen in einem bitterarmen Vorort von Manchester. Sie flüchtet sich in GRM. Das steht für Grime, "wütende Drecksmusik", wie sie sagt, eine Musikrichtung, die den Punk abgelöst hat. Sie freundet sich an mit der indischstämmigen Hannah. Für Hannah war alles gut, bis ihre Mutter in die Schusslinie zweier Gangs geriet. Dritte im Bunde ist Karen, hochbegabt, Albino, mit Neigung zu Zwängen. Dazu stößt der autistische Peter, der mit seiner Mutter aus Ostpolen nach England kam und weitgehend sich selbst überlassen bleibt. - In gewohnt zynischer Art verdichtet Sibylle Berg anhand der bedrückenden Schilderungen die Endschlacht der Wohlhabenden gegen die Armen zu einer Dystopie, in der nur registrierte und überwachte Menschen Zugang zu einem Grundeinkommen und Ärzteversorgung haben. Doch die Kinder widersetzen sich, vergraben ihre Endgeräte und lassen sich nicht tracken. - Ein bedrückendes Buch mit einer brisanten politischen Botschaft.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

GRM

GRM

Sibylle Berg
Kiepenheuer & Witsch (2019)

633 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 596042
ISBN 978-3-462-05143-8
9783462051438
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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