Schicksalsmagie
Familienverhältnisse können manchmal ganz schön verwirrend sein. Das muss auch die schöne Junghexe Caroline (Magieaktivierungsprozess soeben vollzogen, (s. Bd. 1 BP/mp 19/890) feststellen. "Henris Mutter war die Cousine deiner Großmutter. Meine verstorbene Frau hat sehr früh ihre Eltern verloren. Sie ist als Tiannas und Sophis Schwester aufgewachsen, aber eigentlich war sie ihre Großcousine."(25) Noch Fragen? In der Zauber- und Hexenwelt von London kann die richtige Herkunft immerhin lebenswichtig sein. Im Kampf um Vorherrschaft bzw. Untergang eines Hexenclans spielt Caroline eine wichtige Rolle. So wichtig, dass sich nahezu alle Menschen um sie herum gegen sie verschwören. Nicht einmal mehr ihrem Geliebten Ash kann sie noch trauen, da muss evtl. dann dessen bester Freund Henri einspringen. - Ich-Erzählerin Caroline schwelgt in Erinnerungen. Da Caroline nun die Fähigkeit besitzt, Visionen zu empfangen, kann sie auch nochmal die Liebesgeschichte ihrer Eltern miterleben. Niemand anderes als ihr Vater Brian sendet sie ihr. Und damit auch jeder/jede die romantische Bedeutung begreift, ist die Erinnerung, in verschnörkelter Schrift zu lesen: Ihre Mutter trägt einen gelben Bikini und schließlich liegen sich Mutter und Vater im goldgelben Sand in den Armen. Dummerweise gibt es aber auch noch die ungeliebte Ehefrau ihres Vaters und weil die dann doch noch schwanger geworden ist, geschieht (zunächst) das Unfassbare: "Anstatt das Zimmer zu verlassen, lässt er sie zurück in sein Herz" (42) Mal abgesehen von dieser kurz geschilderten Liebeswirrung des Vaters, nimmt sich Grauer viel Zeit, die magischen Wirrungen und Taten der Hexenclans zu schildern, denen Caroline trotz ihrer eigenen Macht ausgesetzt ist.
Anna Winkler-Benders
rezensiert für den Borromäusverein.
Schicksalsmagie
Sandra Grauer
Ravensburger (2020)
Clans of London ; Band 2
412 Seiten
fest geb.