Marienbilder
Von einem Tag auf den anderen hat Mareikes Mutter ohne jede Erklärung die Familie verlassen. Mareike, ihr Vater und ihre Geschwister wissen nicht, wie sie darauf reagieren sollen, und machen erst einmal so weiter wie bisher, als wäre nichts geschehen.
Doch dann versucht Mareike, das Verhalten ihrer Mutter zu verstehen, aber es gibt unendlich viele mögliche Erklärungen. Mareike merkt, wie wenig sie über die Mutter weiß, findet kaum Hinweise, sucht bei der Großmutter, bei der Freundin der Mutter, bei der Schwester - und kann sich nur in ihrer Phantasie Mutterbilder zusammensetzen. - Tamara Bach erzählt in diesem Buch eine Geschichte über drei Frauen-Generationen, lässt Mareike fünf Varianten durchspielen, wie das Leben ihrer Mutter, ihrer Großmutter verlaufen sein könnte und ihr eigenes Leben weitergehen könnte. Alle drei Frauen waren und sind auf der Suche nach einem selbstbestimmten Leben - aber welche Möglichkeiten real oder fiktiv sind, bleibt dem Leser überlassen. Der Text erschließt sich nicht leicht, verlangt nicht nur jungen Leserinnen ab 14 Jahren einiges ab, auch sprachlich, doch unberührt lässt die Suche Mareikes nach einem Weg im Leben keinen.
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Marienbilder
Tamara Bach
Carlsen (2014)
133 S.
fest geb.