Krebs
Max ist fünfzehn, als er einen Knoten am Schlüsselbein entdeckt, der sich als Lymphdrüsenkrebs erweist. Ganz bewusst nimmt er die Krankheit an, betrachtet sie als Gegner, den er schlagen will wie bei einem Fußballturnier. In Art eines Tagebuchs erzählt er von der Diagnose, der Chemotherapie und dem Verhalten seiner Familie und seiner Fußballfreunde. Dieser Bericht wird unterbrochen durch Rückblenden, die die Erlebnisse kommentieren und - zur Erleichterung des Lesers - schon auf der ersten Seite klarstellen: Ich sterbe nicht. In einer sehr schnoddrigen Sprache werden alle Einzelheiten erzählt: Übelkeit und Haarausfall, Samenspende vor und Angstzustände nach der Chemotherapie. Während dieser Zeit findet er bei seiner Familie und den Freunden Unterstützung, die ihn regelmäßig besuchen und nach der Chemotherapie ihre alten Unternehmungen, vor allen Dingen Saufgelage und Anmache, wieder aufnehmen. Die Krankheit hat einer der Autoren selbst erlebt und das Autorenduo erzählt die Geschichte ohne Vorbehalte und Mitleid, aber durchaus auch mit Witz. Für Jugendliche, die mit der Diagnose Krebs in irgendeiner Form konfrontiert werden, lesenswert. (Übers.: Rolf Erdorf)
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.
Krebs
Edward van de Vendel & Roy Looman
Carlsen (2016)
202 S. : Ill.
fest geb.