George Sand und die Sprache der Liebe
Ein Jahrhundert später wäre sie "Emanze" genannt worden: die Schriftstellerin, Gesellschaftsdame und "Erscheinung" George Sand (1804-1876). Als sich Aurore Dudevand (so ihr eigentlicher Name) von ihrem ungeliebten und mittellosen Ehemann lossagt, ist sie vollkommen auf sich allein gestellt. In Paris beginnt sie ihre Karriere als Schriftstellerin und Kolumnistin für den Figaro. Gekleidet in einen Männeranzug, ist sie fortan George und muss sich manches Mal behaupten. Doch ist sie nicht nur durchsetzungsfähige Frau, sondern auch leidenschaftliche Liebhaberin gleich mehrerer Männer und Frauen. Sie lernt die Großen der Pariser Avantgarde und Boheme kennen: Balzac, Heine, Hugo, Liszt. Mit dem polnischen Komponisten Frédéric Chopin verbindet sie bald mehr als Freundschaft. Gemeinsam reisen die beiden, Chopin schon schwer krank, auf die Insel Mallorca. Anstatt den Winter in einem Landhaus zu verbringen, hausen die beiden - unverheiratet! - im zugigen Kartäuserkloster in Valldemossa. - Beate Rygiert zeichnet das Lebensbild einer bemerkenswerten Frau nach, der Schwerpunkt liegt auf der Zeit von 1831-1839. Die Schauspielerin Tessa Mittelstaedt liest die Vorlage ausgesprochen pointiert und gibt George Sand den richtigen, manchmal fast schon derben Ton. Sehr zu empfehlen.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
George Sand und die Sprache der Liebe
Beate Rygiert ; Lesung mit Tessa Mittelstaedt
Der Audio Verlag (2019)
1 mp3-CD (circa 664 min)
mp3-CD