In einem Zug
Auf dem Weg zu seinem Verleger nach München sieht sich Eduard Brünhofer, für seine Liebesromane bekannter Schriftsteller aus Wien, mit einer ihm schräg gegenübersitzenden Dame jüngeren mittleren Alters konfrontiert, die ihn alsbald in ein Gespräch
über die Liebe, insbesondere die langjährige Liebe zu seiner Ehefrau Regina verwickelt, da sie selbst zu längeren Beziehungen nicht fähig ist. Brünhofer ist eigentlich der Meinung, dass die Dame, die sich als Therapeutin Catrin Meyr vorstellt, genauso gut seine Romane lesen könnte, doch Catrin lässt nicht locker, und eigentlich ist Eduard auch geschmeichelt und öffnet sich immer mehr den bohrenden und oft sehr direkten Fragen seines Gegenübers, denn der Termin in München sitzt ihm sehr im Nacken. Seit 13 Jahren hat er kein Buch mehr veröffentlicht und seinen Verleger immer wieder vertröstet. – Glattauer zeigt auch in seinem neuen Roman, wie virtuos er die Kunst des Dialogs beherrscht. Man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.

In einem Zug
Daniel Glattauer
DuMont (2025)
204 Seiten
fest geb.