Todesengel
Kommissar Ambick und seine Kollegen der Berliner Polizei stehen vor einem Rätsel. Bei mehreren gewaltsamen Übergriffen auf Passanten wurden die Täter noch während der Angriffe selbst zum Opfer. Jedes Mal soll eine ganz in weiß gekleidete Gestalt, die von innen heraus zu leuchten scheint, Selbstjustiz geübt haben. Ein gefundenes Fressen für die Presse und den engagierten Journalisten Ingo Praise, der den unbekannten Rächer schnell zum heldenhaften Todesengel stilisiert. Ambick glaubt nicht an die übernatürliche Macht und geht einem 15 Jahre alten Fall nach, bei dem ein Passant vier Kinder vor Jugendlichen schützte und dabei selbst ums Leben kam. Könnte ein Opfer von damals nun zum Täter geworden sein? - Der spannende Thriller entwickelt sich entlang einer rasch wechselnden Perspektivenfolge der Charaktere und reißt den Leser so in den Strom der Ereignisse. Man kann sich schnell für viele der Figuren begeistern und sympathisiert sowohl mit dem eifrigen Journalisten, dem die Opfer am Herzen liegen, wie auch dem Kommissar, der lieber die Hintergründe der Taten verstehen möchte, als vorschnell zu urteilen. Gerne empfohlen.
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Todesengel
Andreas Eschbach
Lübbe (2013)
540 S.
fest geb.