Berliner Blau
An der Côte d'Azur ist es vorbei mit dem mehr oder weniger sorgenfreien Leben des Bernie Gunther, denn seine Tarnung ist aufgeflogen. Er bekommt Besuch von Erich Mielke, der in der noch jungen DDR gerade die Staatssicherheit aufbaut und Gunther nun für einen Mord anheuert. Dieser Auftrag kann für ihn aber nur tödlich enden, deshalb sucht er sein Heil in der Flucht. Dabei hat er die Verfolger stets im Nacken, allen voran den Agenten Friedrich Korsch, mit dem Gunther seinerzeit in einem Mordfall auf Hitlers Berghof am Obersalzberg ermittelt hat. - Wie gewohnt wird der Fall aus dem Deutschland der Nazizeit mit den Ereignissen in den 1950er Jahren geschickt verwoben, und wieder lässt der Autor seinen "Überlebenskünstler" alle Register ziehen. Für Einsteiger in die Reihe (zul. "Kalter Frieden", BP/mp 18/645) ist das nur bedingt geeignet, Gunther-Fans erwartet jedoch wieder ein Leckerbissen - vermutlich einer der letzten, denn der Autor verstarb 2018 in London. (Übers.: Axel Merz)
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Berliner Blau
Philip Kerr
Wunderlich (2019)
637 S.
fest geb.