Mission Walhalla
Pech gehabt! Beim Versuch, die Insel Kuba klammheimlich zu verlassen, wird Bernie Gunther 1954 von den Amerikanern geschnappt und sieht sich prompt in einer Zwangslage: Entweder er wird wegen Mordes vor Gericht gestellt und hingerichtet oder er kooperiert
bei der Suche der CIA nach einem Mann namens Erich Mielke, der gerade zu einem ganz Großen in der noch jungen DDR aufsteigt. - Wer einen Thriller mit blutigen Morden, Obduktionen und rasanten Verfolgungsjagden will, ist hier fehl am Platz. Ohne nennenswerte "äußere" Handlung gelingt Kerr trotzdem ein unterhaltsam zu lesendes Buch, das wieder einmal Realität und Fiktion sehr gekonnt miteinander verknüpft. Fans der Reihe werden auch wieder ihre Freude am schnoddrigen, zynischen Bernie Gunther haben. Für diese Gruppe ist der Titel auf jeden Fall lesenswert, sonst Ermessenssache. (Übers.: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann)
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.

Mission Walhalla
Philip Kerr
Wunderlich (2011)
541 S.
fest geb.