Cox oder Der Lauf der Zeit
Er ist ein Meister seines Faches, handgefertigte Uhren und Automaten aus seiner Werkstatt sind begehrt und stehen in den besten Häusern. Doch ist es für Alister Cox eine besondere Ehre, an den chinesischen Kaiserhof eingeladen zu werden. Kaiser Quiánglóng
ist zu dieser Zeit - Mitte des 18. Jh. - der mächtigste Herrscher der Erde und ein großer Liebhaber schöner und wertvoller Dinge. Er möchte vor Ort den Bau seiner Wünsche erleben. Die Uhren sollen ganz verschiedene Geschwindigkeiten messen (Glück, Kindheit, Liebe, Tod). Dafür ist ihm nichts zu teuer. Cox und seine Kollegen leben inmitten der "Verbotenen Stadt", der Kaiser ist nur selten zu sehen und doch allgegenwärtig. Von den Hofbeamten werden die Engländer eher argwöhnisch beäugt. Diese lernen nicht nur den Reichtum des Palastes, sondern auch die Grausamkeiten Chinas kennen; jede Kritik wird direkt bestraft. Dann wünscht sich der Kaiser eine Uhr, die die Ewigkeit misst. - Der vielfach ausgezeichnete Christoph Ramsmayr vermischt westliche Schicksale und chinesische Exotik, faszinierenden Reichtum und grausamen Alltag. Der Autor liest seinen Roman selbst sehr gut, seine österreichische Stimmfärbung passt aber nur bedingt zur Handlung in Peking. Für größere Büchereien mit einem literarisch interessierten Publikum.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.

Cox oder Der Lauf der Zeit
Christoph Ransmayr
Argon (2016)
Argon edition
7 CD (ca. 535 Min.)
CD