Unsere einzige Erde
Unsere Erde hat Wunderbares zu bieten, das zeigen die großformatigen Natur- und Landschaftsbilder ebenso wie die Porträtaufnahmen von Menschen indigener Völker. Zugleich aber ist diese Erde auch bedroht durch seine Bewohner, die Ressourcen wie Trinkwasser, saubere Luft und Bodenschätze ohne Bedenken nutzen. Das stellt der bekannte Publizist Franz Alt in drei großen Kapiteln dar, die sich mit der Herausforderung der Gegenwart, den Lehren der Vergangenheit und einer Liebeserklärung an die Zukunft beschäftigen. Sein Anliegen ist die weltweite ökologische Wende, die er in einen religiösen Zusammenhang stellt mit Verweis auf das Alte und das Neue Testament mit den ökologischen Jesus. Er erklärt uns zu "Nestbeschmutzern" und interpretiert die Schöpfungsgeschichte vom Standpunkt der heutigen Klimaveränderungen aus. Die Sonne wird zum Heilsbringer, denn die Ausnutzung der permanent ausgestrahlten Energie könnte unsere irdischen Probleme lösen. Dabei verdammt er die Kernenergie als "schöpfungswidrig", was unter dem Aspekt der Kohlendioxidvermeidung nicht zu verstehen ist. Bei diesem hochkomplexen Feld der Energiewende ist ja nicht nur die technische Umsetzung die letzte Hürde, sondern auch die politische Willensbildung in einer sehr heterogenen Welt eine große Herausforderung. Auch wenn man sich an den quasi-relgiösen, oft redundaten und predigthaften Texten reibt, so sind doch die Bildersequenzen ein wahrer Augenschmaus und zeigen, wie bunt, vielfältig und interessant die unberührte Natur ist.
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.
Unsere einzige Erde
Franz Alt ; mit Fotografien von Helfried Weyer
Patmos Verlag (2019)
141 Seiten : (farbig)
fest geb.