Das Land der Anderen

Ende des Zweiten Weltkriegs kommen französische Soldaten ins Elsass, unter ihnen auch etliche junge Männer aus den nordafrikanischen Kolonien. Auf Mathilde übt Amine eine große Faszination aus. Der junge Mann aus Marokko umgarnt sie und kann sie durch sein charmantes Auftreten und seine exotische Ausstrahlung für sich gewinnen. Mathildes Umfeld ist mehr als überrascht, als sie sich entschließt, Amine nach Marokko zu folgen und seine Frau zu werden. Am Fuß des Atlas-Gebirges übernehmen beide den Hof der Familie. In Marokko wendet sich allerdings das Blatt und bald muss Mathilde erkennen, dass ihr neues Leben alles andere als einfach ist: Die nordafrikanische Kultur weist ihr die Rolle der Hausfrau und Mutter zu, ihre weltoffenen und emanzipierten Ideen sind hier nicht gern gesehen. Ihr Umgang mit Kindern und Tieren passt nicht in die Welt Nordafrikas. Amine möchte nicht anecken und setzt auf Tradition. In der Stadt gibt es ein liberales und weltoffenes Leben, allerdings nur für die Europäer! Hier gehört Mathilde nicht dazu. - Die Unzufriedenheit der marokkanischen Bevölkerung über die französischen Kolonialherren wächst und nicht wenige träumen von (und kämpfen für) Unabhängigkeit. Die Europäer gelten nun pauschal als Unterdrücker. Leïla Slimani erzählt - im ersten Band einer Trilogie - von einem besonderen Frauenschicksal, sie schildert ein Leben zwischen zwei Kulturen und greift dabei auf die Geschichte ihrer Großeltern zurück. Wibke Puls sorgt mit ihrer Lesung für mehr als zehn Stunden Unterhaltung mit zeithistorischem Hintergrund. Eine Familiensaga zwischen den Kulturen!