Die Toten von Fleat House

DI Jazz Hunter hat sich in das idyllische Norfolk versetzen lassen, um nach den Umbrüchen in ihrem Privatleben zur Ruhe zu kommen. Der Wunsch zerplatzt, als im Internat St. Stephen's der 18-jährige Charlie Cavendish tot aufgefunden wird. Der junge Mann hat viele seiner Mitschüler misshandelt, deshalb stellt sich die Frage, ob er ermordet wurde. Obwohl der Rektor der Schule gerne alles unter den Teppich kehren würde, ermittelt die Polizei unter der Leitung von Detective Inspector Jazz Hunter. Als auch der Lateinlehrer tot aufgefunden wird, stellen Hunter und ihr Kollege DS Miles fest, dass fast alle im Internat Grund für die Morde gehabt hätten. Erst durch einen Zufall wird klar, dass der Grund für die Morde in der Vergangenheit liegen muss. Simone Karst gibt der Ermittlerin Jazz Hunter eine überaus ausdrucksstarke Stimme und passt hervorragend zum Text. Der Roman fällt aus dem üblichen Lucinda Riley-Roman-Schema. Der wirklich gute Krimi erinnert in seiner Linie etwas an die Romane von Val McDermid. Das mag auch daran liegen, dass die Charaktere von Jazz Hunter und ihrem DS Miles sehr gut ausgearbeitet wurden und Potential für weitere Geschichten haben. Und die schönen Landschaftsbeschreibungen machen deutlich, dass die Autorin diesen Landstrich kennt. Auch wenn die Handlung schnell durchschaubar ist und die Unterbrechung des Haupterzählstrangs durch die ausführlichen Schilderungen der privaten Hintergründe nicht immer glücklich platziert sind, bietet das Hörbuch sehr gute Unterhaltung und kann in allen Büchereien gut eingestellt werden.