Mein Leben als Fünfzehnjährige

Im Laufe der fünf vorangegangenen Bände (zuletzt: BP/mp 21/657) konnten die Leser/-innen ein französisches Mädchen aus der Mittelschicht seit seinem zehnten Lebensjahr begleiten. Inzwischen feiert Esther ihren 15. Geburtstag, Alkohol und Jungen Mein Leben als Fünfzehnjährige werden zum Thema und all die anderen großen und kleinen Themen eines ganz normalen Mädchens. Und das ist wieder das Charmante an der Serie, dass Esther als Identifikationsfigur taugt; denn selbst wenn sie mit den hippen Exzessen anderer liebäugelt, ihr Elternhaus gibt ihr genug Rückhalt, um den negativen Auswirkungen zu widerstehen. Typisch für die Zeit zwischen Kindheit und Erwachsen-Sein, wechselt sie zwischen naiven Ideen und reifen Einsichten, ohne dabei ihre Authentizität zu verlieren. Und das macht den besonderen Reiz des ungewöhnlich textlastigen Comics aus. - Esther begegnet den Leser/-innen mit all ihren Schwächen und Stärken, ohne damit zu kokettieren, bildet die aktuelle Welt ihrer Altersgruppe ab und bezieht Stellung dazu, den eigenen Weg zu finden und sich nicht von angeblich angesagten Gruppen vereinnahmen zu lassen, ohne darüber reflektiert zu haben. Das hat Unterhaltungswert, kann aber auch so etwas wie ein Vorbild werden, ohne penetrant besserwisserisch daherzukommen.

Lotte Schüler

Lotte Schüler

rezensiert für den Borromäusverein.

Mein Leben als Fünfzehnjährige

Mein Leben als Fünfzehnjährige

Riad Sattouf ; aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
Reprodukt (2022)

Esthers Tagebücher
54 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 609876
ISBN 978-3-95640-315-6
9783956403156
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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