Alle Jahre wieder

Ausgangspunkt der Plauderei zwischen zwei Generationen ist die Anfrage des Vaters, ob die Tochter Weihnachten zu ihm nach Berlin käme. Die Tochter kontert hier gleich, dass ihr Erzeuger ein bekennender Weihnachtsmuffel sei. Er bekennt zum Erstaunen Alle Jahre wieder seiner Tochter, dass er im studentischen Nikolausdienst war und als Bub Weihnachtsmelodien in der Instrumentenabteilung eines Kaufhauses spielen durfte. Im Laufe des Telefonats kramt er nach einigen Stichworten seiner Tochter in seinen Erinnerungen, wie die Festtage in seiner Kindheit abgelaufen sind, wie er sie an Orten zu verbringen versuchte, die ohne weihnachtlichen Flitterglanz auskommen sollten, aber auch wie andere in der Familie mit den christlichen Feiertagen umgingen. Und wie er Alternativen zum Beispiel in einer Kneipe erlebte, die dem Gedanken von Weihnachten viel näher kamen als mancher häusliche Heilige Abend mit sentimentalem Pomp, Kitsch und Ritualen. - Der Autor hält den typischen Telefonplauderton durch, auch wenn seine Protagonisten schwierige Sachverhalte, religiöse Ansätze und traumatische Erfahrungen streifen. Im Ganzen betrachtet wirkt der Text - obwohl nie offen ausgesprochen - wie eine Aufforderung, das eigene Verhältnis zu Weihnachten auf den Prüfstand zu stellen.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder

David Wagner
edition chrismon (2022)

111 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 611713
ISBN 978-3-96038-321-5
9783960383215
ca. 14,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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