Corruption
Detective Denny Malone sieht sich als den "King" des New Yorker Nordens an. In "seinem" Revier tanzt alles nach seiner Pfeife. Er selbst, seine Kollegen und Vorgesetzten, die Behörden, alle machen dabei einen guten Schnitt - auch die Drogenhändler und sonstigen Kriminellen, die in Malones Spiel mitwirken. Dieses sorgfältig zusammengefügte Gebäude aus Korruption und Kameradschaft beginnt zu bröckeln, als bei einer Razzia ein Verdächtiger zu viel stirbt. - Don Winslow hat schon mit einigen geradezu episch zu nennenden Werken auf sich aufmerksam gemacht. Und auch hier zeichnet er wieder ein düsteres Bild nicht nur von Teilen des Polizeiapparats, sondern nahezu der gesamten modernen Gesellschaft. Sehr eindrucksvoll wird das Bild eines Mannes gezeichnet, der gegen das Verbrechen kämpfen möchte, aber nach und nach durch das Überschreiten einer "roten Linie" nach der anderen selbst zum Verbrecher wird. Dem Titel werden Ähnlichkeiten mit Mario Puzos grandiosem "Paten" nachgesagt - und zwar durchaus zu Recht. (Übers.: Chris Hirte)
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Corruption
Don Winslow
Droemer (2017)
541 S.
fest geb.