Weltbeste kleine Schwester
Der Alltag einer fünfköpfigen Familie ist anstrengend. Die abgelegten Sachen der großen Schwester tragen, statt etwas Neues zu bekommen, das alte Matti-Fahrrad und vor allem keine eigene Zeit mit den Eltern zu haben. Das alles ist kein Verwöhnprogramm für die Jüngste. Ihre Geschwister Johanna (16) und Matti (13) beachten die Ich-Erzählerin Rosa (10) wenig und sehen in ihr immer nur das Baby. Das ändert sich, als die Eltern die drei zum ersten Mal für eine Nacht allein lassen. Die beiden Großen haben verschiedene Pläne für die sturmfreie Zeit und sind froh, dass Rosa zur sleep-over-party ihrer Freundin Bini gehen wird. Ein Magen-Darm-Infekt in Binis Familie bringt Johannas Pläne kurz durcheinander, denn die kleine Schwester könnte bei der unerlaubten Hausparty stören. Doch die beiden kommen sich näher und Rosa erfährt sogar ein Geheimnis. Mattis Horror-Filmnacht ist ein Reinfall. Gruselgeschüttelt sucht er nachts bei Rosa Trost und Entspannung. Das morgendliche Aufräumen der Partyhinterlassenschaften verbessert ihre Beziehung auf liebevolle Weise. Rosa ist eine glänzende Beobachterin und erzählt klug und überaus gewitzt von den Seelennöten älterer Geschwister. Dabei spricht sie den Lesenden hin und wieder direkt an. - Eine zauberhafte Geschichte für die ganze Familie mit viel Situationskomik und Tiefgang. Ein feinsinniges Büchlein.
Manuela Hantschel
rezensiert für den Borromäusverein.
Weltbeste kleine Schwester
Katja Reider ; Gestaltung und Illustration: Hildegard Müller
Hanser (2022)
131 Seiten : Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9