Infinitia
Es gibt nur noch 499 Menschen auf der Welt: die Unsterblichen. Sie stehen unter der Obhut des Clusters, einer Gemeinschaft von denkenden Maschinen. Als sich eines Tages ein Schlund auftut, durch den fremde Artefakte eindringen, ist die Existenz der Erde bedroht. Horus, ein Individueller, wie die Mitglieder des Clusters genannt werden, schickt Korian, einen der Unsterblichen, in den Stream, um die Quelle der Gefahr ausfindig zu machen. Korian gelingt es Infinitia zu erreichen, eine der Welten des Streams. Dort macht er die Ursache der Bedrohung ausfindig: die Penthos-Komplexität. Sie hat bereits damit begonnen, den Cluster zu infizieren. – Der Roman entführt die Leser:innen in eine Zukunft, in der die Grenzen zwischen Menschen und Maschinen zu verschwimmen drohen. Sein Universum besteht aus einer Vielzahl von Welten. Es ist zersplittert und führt zu einer Komplexität der Handlungsstränge, die nicht immer leicht zu durchschauen ist. Brandhorst schafft Bilder, die an surrealistische Malereien erinnern. Von Charakteren kann man in diesem Roman nur noch bedingt sprechen. Er ist zum großen Teil bevölkert von Avataren, Androiden oder digitalen 'Geistwesen'. Ein Science-Fiction Roman mit Fantasyzügen, der an andere Bücher des Autors anknüpft.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Infinitia
Andreas Brandhorst
Piper (2024)
454 Seiten
kt.