Der wilde Detektiv

Phoebe Siegler, Journalistin in New York, ist frustriert über die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. Deshalb hat sie ihren Job beim Radio gekündigt. Arabella, die Tochter ihrer Freundin, hat ihr Studium in Portland geschmissen und ist verschwunden. Der wilde Detektiv Wie Phoebe herausfindet, ist die junge Frau an die Westküste gereist. Dort soll sich der Musiker Leonard Cohen zehn Jahre in ein buddhistisches Kloster zurückgezogen haben. Da Arabella ein großer Fan des Sängers ist, vermutet Phoebe sie dort. Vor Ort lernt sie den heruntergekommenen Detektiv Charles Heist kennen und macht sich mit ihm auf die Suche. Dabei erhält er den Tipp, Arabella sei in der Wüste und habe sich dort einer Hippiekommune angeschlossen, die sich in zwei rivalisierende Gruppen geteilt hat. - Lethem schreibt aus der Sicht von Phoebe und versucht damit einen nicht immer gelingenden Blick auf die unter Trump gespaltenen USA. Niemand erscheint mehr normal. Sprachgewaltig, voller Wortwitz und Ironie wird die Suche der Menschen nach ihren verlorenen Utopien dargestellt. Lethems Stil kann über die ganze Länge des Buchs mitunter anstrengend werden. Überdies fragt man sich, ob es keine vernünftigen Menschen mehr in den USA zu geben scheint. Für anspruchsvolle Leser*innen eher in ausgebauten Beständen. (Übers.: Ulrich Blumenbach)

Helmut Lenz

Helmut Lenz

rezensiert für den Borromäusverein.

Der wilde Detektiv

Der wilde Detektiv

Jonathan Lethem
Klett-Cotta (2019)

335 S.
fest geb.

MedienNr.: 594348
ISBN 978-3-608-50385-2
9783608503852
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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