Ombra
Um Hanns-Josef Ortheil war es zuletzt ziemlich still geworden. Doch nun hat er sich mit dem Roman "Ombra" zurückgemeldet: "Ombra" beschreibt seine Wiedergeburt nach einer schweren Erkrankung, deren Ausgang ungewiss und mit einer langen Reha verbunden war. Am Prozess der Genesung und seinen mühsamen Schritten zurück ins Leben und Schreiben lässt uns Ortheil teilhaben. Zu sagen, dies wäre sein persönlichstes Buch würde nicht ganz stimmen, zumal dies die meisten seiner Titel betrifft, aber bestimmt ist es das Verletzlichste. Wie als kleiner Junge muss er vieles neu erlernen, und er nimmt den Leser mit auf die Reise in seine Vergangenheit und Familiengeschichte. Vor allem aber, wenn er dabei imaginierte Kommentare seiner verstorbenen Eltern und von Sigmund Freud einwebt, wirkt dies etwas langwierig und überzogen bis eitel ob seiner eigenen Bedeutsamkeit. - Für getreue Leser/innen aber trotzdem ein absolutes Muss.
Carolin Ahrabian
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Ombra
Hanns-Josef Ortheil
Luchterhand (2021)
297 Seiten
fest geb.