Leni, Schwein und der andere

Leni hat sich so auf ihr Brüderchen, auf einen neuen Spielkameraden, gefreut. Wie groß ist ihre Enttäuschung, als sie das Baby zum ersten Mal sieht. "Wird der noch größer, oder kann man ihn umtauschen?", fragt sie Schwein. Sie ist traurig, dass Leni, Schwein und der andere sie mit ihm nicht spielen kann, aber dass er alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, schreit und auch manchmal stinkt. Wie gut dass sie Schwein hat, das sie immer begleitet, (fast) jeden Unsinn mitmacht und sie vorbehaltlos liebt. Nach einem verunglückten "Fallschirmsprung" von einem Baum muss Leni mit einem verstauchten Bein neben dem Bettchen des Bruders liegen und bemerkt, dass sie doch Spaß mit ihm haben kann. - Die weitgehend kurzen, kindgerechten, gut vorlesbaren Sätzen werden von eher großflächigen, ausdrucksstarken Illustrationen um ein Vielfaches an Geschehen ergänzt. Farblich dominieren Pastelltöne schön kontrastierend mit starken Rottönen. Der Farbe Grau kommt eine besondere Bedeutung zu, denn sie färbt alles, was mit dem neuen Brüderchen zu tun hat, also eher mit unguten Gefühlen. Auffallend ist, dass die Eltern in dieser Geschichte keine Rolle zu spielen scheinen, sie sind nur einmal ganz am Seitenrand als graue Schatten zu sehen. Es ist allein das surreal groß dargestellte Schwein, das Leni vorwurfs- bzw. urteilsfrei hilft, mit ihren negativen Emotionen fertig zu werden. Helga Bansch gelingt es auf eine sehr einfühlsame Art, die Gefühlswelt eines älteren Geschwisterkindes zu schildern. - Ein schönes, fantasiereiches Bilderbuch, das gern empfohlen werden kann.

Barbara Nüsgen-Schäfer

Barbara Nüsgen-Schäfer

rezensiert für den Borromäusverein.

Leni, Schwein und der andere

Leni, Schwein und der andere

Helga Bansch
Jungbrunnen (2019)

[32] Seiten
fest geb.

MedienNr.: 599103
ISBN 978-3-7026-5935-6
9783702659356
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 3
Systematik: KK
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