Die Schlacht von Karlawatsch

Ein Eis tropft auf den Hund eines Vorübergehenden. Aus dem Disput entwickelt sich ein Konflikt, der bald zum Krieg ausartet. Angefeuert von den Kriegsherren kämpfen die Blauen gegen die Roten, so lange bis keiner mehr den Anlass kennt und auch niemand Die Schlacht von Karlawatsch mehr den Feind vom Freund unterscheiden kann. Der Friede wird beim gemeinsamen Essen gefeiert. Die Ursache ist banal, die Wirkung kann verheerend sein: mit dieser Formel kann versucht werden, Kindern das irrationale Verhalten von Erwachsenen zu erklären. Die Bilder dieses großformatigen Bandes sprechen eine deutliche Sprache. Die Figuren sind allein mit rot und blau gekennzeichnet und ihre Einkleidung als Soldaten scheint sie in ungelenkige Kampfmaschinen zu verwandeln. Hier wird kein Schlachtfeld gezeigt, um die Verwüstungen vorzuführen, eine abstrakter werdende Formensprache reicht, um die Abkehr vom Menschlichen zu verdeutlichen. So werden auch folgerichtig weder Zeit noch Ort dieser Schlacht angegeben. Fast wären die schmalen Textzeilen überflüssig, doch erzählen sie am Ende von den Bedürfnissen der Krieger. Die lärmenden Befehle verhallen längst ungehört, wenn alle sich einig sind, den Frieden zu feiern! Das Wort von Hannah Arendt "Niemand hat das Recht zu gehorchen" wird mit diesem Kinderbuch erlebbar gemacht.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Schlacht von Karlawatsch

Die Schlacht von Karlawatsch

Heinz Janisch ; Aljoscha Blau
Atlantis (2018)

[28] Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 595968
ISBN 978-3-7152-0735-3
9783715207353
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 5
Systematik: KK
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