Der Wal, der immer mehr wollte
Der gewaltig große Wal Wendelin führt ein trauriges und einsames Leben. Ohne Rast zieht er seine Bahnen durch das Meer und sucht nach schönen Dingen, die die Leere in ihm füllen könnten. Die Fundstücke, die er mit sich schleppt, hängen wie eine Last an ihm, und er kann sich schon lange an nichts mehr wirklich erfreuen, weil er einfach nicht genug bekommt. Natürlich hat es ihm auch das interessante Treibgut am Riff angetan. Sein Auftauchen an diesem belebten Ort versetzt alle Bewohner in Angst und Schrecken. Nur die mutige Krabbe Krissy stellt sich dem Riesen entschlossen entgegen. Sie bringt ihn dazu, endlich einmal über die Gründe seines Verhaltens nachzudenken und zu erkennen, dass Dinge niemanden glücklich machen können. Die Lösung am Ende der eigentlich gut gelungenen Geschichte über das Unglück des Immer-Mehr-Haben-Wollens ist ein wenig dünn geraten. Obwohl also der stellenweise ziemlich holprig gereimte Text leider nicht durchgehend überzeugt, sind die eindrucksvollen, perspektivisch sehr spannend angelegten Illustrationen Grund genug, dieses Bilderbuch mit der wichtigen Botschaft trotzdem zu empfehlen.
Angelika Rockenbach
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Wal, der immer mehr wollte
Rachel Bright ; [Illustration:] Jim Field ; aus dem Englischen von Pia Jüngert
magellan (2021)
[38] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 3