Zerbrochene Stille

Dass an einem See nahe Reykjavik ein ermordeter Tourist aufgefunden wird, interessiert den ehemaligen Kriminalkommissar Konrað zunächst nicht besonders. Schließlich ist er nach wie vor damit beschäftigt, die Umstände um den Tod seines Vaters genauer Zerbrochene Stille aufzuklären. Als er jedoch erfährt, dass der Tote ein enger Freund eines in den 80er-Jahren vermissten Mannes war, wird er hellhörig und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Gleichzeitig wird die Leiche eines Mannes gefunden, in dessen Vermisstenfall er ebenfalls gemeinsam mit seinem Freund Leo ermittelt hatte. Nun stellt sich heraus, dass damals der falsche Täter verurteilt wurde. Beide Fälle führen Konrað in die Vergangenheit, aber während der eine Islands Rolle in der Zeit des Kalten Krieges beleuchtet, wird der Ermittler im anderen mit seiner eigenen Geschichte konfrontiert. Den einzelnen Erzählsträngen in diesem sechsten Fall der Krimireihe zu folgen, ist nicht immer leicht, besonders wenn die ersten Bände nicht bekannt sind. Der Krimi ist ruhig und sprachlich gut erzählt und lässt die Leser:innen viel über die isländische Lebensart und Geschichte erfahren. Wo die Vorgängerbände (zul. besprochen: "Tiefe Schluchten", BP/mp 22/103) vorhanden sind, ein Muss, wo nicht, sollte die Anschaffung der Reihe überlegt werden.

Barbara Dorn

Barbara Dorn

rezensiert für den Borromäusverein.

Zerbrochene Stille

Zerbrochene Stille

Arnaldur Indriðason ; Übersetzung aus dem Isländischen von Freyja Melsted
Lübbe (2024)

366 Seiten : Karten
fest geb.

MedienNr.: 621566
ISBN 978-3-7577-0086-7
9783757700867
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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