Der Reisende

Der Leser wird in die Geschehnisse in Island zu Beginn der 40er Jahre des 20. Jh. eingeführt. Im ersten Moment scheint die Welt still zu stehen und man hat das Gefühl, in einer entschleunigten Welt angekommen zu sein (leider stören die Kriegshandlungen Der Reisende das Gesamtbild). Als ein Handelsreisender in einer Wohnung in Reykjavík erschossen aufgefunden wird, fällt der Verdacht der Polizei sofort auf die ausländischen Soldaten, die während der Kriegsjahre die Straßen bevölkern. Der Todesfall wird deshalb von zwei Ermittlern, die nicht einmal der gleichen Organisation angehören, die selten zusammen agieren, sich aber vorbildlich austauschen, untersucht: Flóvent von der Reykjavíker Polizei und Thorson, kanadischer Soldat mit isländischen Wurzeln. Der Erzählstil ist fesselnd, obwohl die Ermittlungen sich unspektakulär auf lange Verhöre reduzieren. Die Ermittlungsfortschritte sind minimal, vielleicht auch, weil ohne digitale Ausstattung und heutige Hilfsmittel vieles ganz anders erarbeitet werden muss. - Ein spannendes, geschichtlich interessantes Buch, das uns doch mit dem Rückblick auf diese Zeit vielleicht nachdenklich macht. Sehr empfehlenswert! (Übers.: Anika Wolff)

Claudia John

Claudia John

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Reisende

Der Reisende

Arnaldur Indriðason
Lübbe Hardcover (2018)

414 S.
fest geb.

MedienNr.: 592622
ISBN 978-3-7857-2597-9
9783785725979
ca. 22,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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