Die Gefühle der Tiere
Der Autor ist Förster sowie Hunde-, Pferde- und Ziegenhalter. Seit vielen Jahren pflegt er intensiven Umgang mit Tieren und hat nicht nur Tiere aller Art hinsichtlich ihrer Empfindungen beobachtet, sondern auch die neueste wissenschaftliche Literatur daraufhin ausgewertet. Was viele Tierhalter nicht überraschen wird: dass die Tiere über ein viel reicheres Gefühlsleben verfügen, als man ihnen zugestehen wollte, und dass sie auch zu außerordentlichen intelligenten Leistungen fähig sind. Tiere zeigen Freude und Trauer, Liebe und Angst und sind darin dem Menschen teilweise durchaus ähnlich. Daraus folgt, dass der Mensch viel stärker als bisher auf die Bedürfnisse der Tiere eingehen, einen achtsamen Umgang pflegen müsste. Massentierhaltung und Tierversuche sind strikt abzulehnen, für den Autor auch die Jagd. Angesichts der manchmal übertriebenen Zuneigung zu Tieren, speziell Hunden, stellt der Autor aber auch die provozierende Frage: "Ist nicht manchmal schon der Mensch das Haustier des Hundes?" In speziellen Kästen rückt er das Bild vom scheuen Reh, der fleißigen Biene, dem dummen Schaf, der diebischen Elster und dem störrischen Esel zurecht. "Vom Glück, mit Tieren zu leben" ist die Einleitung überschrieben. Das gilt für viele, aber sicher nicht für alle der 37 Millionen Haustiere in Deutschland. - Tierliebhabern nachdrücklich zu empfehlen.
Michael Mücke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Gefühle der Tiere
Peter Wolhlleben
Pala-Verl. (2014)
157 S. : Ill.
fest geb.