Ein untadeliger Mann

Nach seiner Geburt in Malaysia wird Edward, dessen Mutter im Kindbett gestorben ist, vom im Ersten Weltkrieg traumatisierten Vater zu einer Amme gebracht. Edwards trotzdem glückliche Kindheit endet knapp fünf Jahre später. Er wird zu Verwandten Ein untadeliger Mann nach England geschickt, die ihn an eine verbitterte, brutale Pflegemutter weitergeben und bei der er zusammen mit seinen Cousinen lebt. Mit acht Jahren findet er im Internat die Möglichkeit, seine traumatischen Erlebnisse durch intensives Lernen zu verdrängen. Im Zweiten Weltkrieg wird er Kronanwalt, um später in Japan ein angesehener, reicher Richter zu werden. Erst im Alter, nach dem Tod seiner Frau, blickt er auf sein nur scheinbar glückliches Leben zurück. - Am Beispiel und aus der Sicht ihres Protagonisten beschreibt Gardam den traumatischen Lebensweg vieler in den Kolonien des britischen Empires geborener Engländer. Der mosaikartige Aufbau, die Rückblenden und die zum Teil bildhafte Sprache erzeugen die spannende Dynamik der Story. Dieser Roman ist aber auch wegen seines hierzulande kaum bekannten Themas lesenswert. (Übers.: Isabel Bogdan)

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Ein untadeliger Mann

Ein untadeliger Mann

Jane Gardam
Hanser Berlin (2015)

345 S.
fest geb.

MedienNr.: 581923
ISBN 978-3-446-24924-0
9783446249240
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.