Mädchen auf den Felsen
Margaret Marsh ist acht und lebt mit ihrer Familie an der Nordostküste Englands. Sie gehören den „Primal Saints“ an, wo ihr bigotter Vater leidenschaftlicher Prediger ist. Mit dem neuen Hausmädchen Lydia kommt Margaret endlich einmal heraus aus ihrem grauen Alltag, denn sie macht an ihrem freien Nachmittag Ausflüge mit ihr zum Strand. Beim Herumstromern im Wald stößt Margaret auf einen seltsamen Maler im Garten eines großen Hauses, in dem, wie sich bald herausstellt, auch eine illustre Gesellschaft von Menschen in bunten Kleidern lebt. Die Szene wechselt unvermittelt zur Perspektive einer tüdeligen, alten, bettlägerigen Frau: Rosalie Frayling. Die reiche Upper-Class-Lady hat ihr Anwesen psychisch kranken Künstlern zur Erholung zur Verfügung gestellt. Nach und nach erfährt Margaret bei ihren Erkundungstouren, dass ihre Mutter in ihrer Kindheit eng mit Rosalies Kindern, Charles und Binkie, befreundet war. - Die bekannte englische Bestsellerautorin Jane Gardam (Jg. 1928) breitet in ihrem im Original bereits 1978 erschienenen Roman ein Familienpanorama aus, in dem die Idylle schnell Risse bekommt. Sehr gerne empfohlen.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Mädchen auf den Felsen
Jane Gardam ; aus dem Englischen von Isabel Bogdan
Hanser Berlin (2022)
221 Seiten
fest geb.