Der Tote aus Zimmer 12

Susan Ryeland ist eine ehemalige Lektorin und lebt nun auf Kreta mit ihrem Verlobten. Gemeinsam leiten sie ein kleines Hotel und eigentlich könnte alles so schön sein, wenn da nicht die vielen Probleme wären, die ihr Vermögen schmelzen und ihre Beziehung abkühlen lassen. So nimmt sie das merkwürdige, aber finanziell äußerst lukrative Angebot an, das ihr ein englisches Hotelier-Ehepaar unterbreitet. Deren Tochter ist verschwunden und sie vermuten, dass dies mit einem Mord zusammenhängt, der vor einigen Jahren in ihrem Hotel geschehen ist, in Zimmer 12. Genau diesen Mord hat ein Schriftsteller, den Susan als Lektorin betreute, in einem seiner erfolgreichen Atticus-Pünd-Kriminalromanen literarisch verarbeitet (s. „Die Morde von Pye Hall“, BP/mp 18/644). In England angekommen, macht sie sich mit dem Hotel und allen wichtigen Personen vertraut und beginnt mit ihren Nachforschungen. Sie weiß, dass der Schlüssel in diesem besagten Atticus-Pünd-Roman liegt, den sie nach langer Zeit nochmals durchzulesen beginnt und den der Autor in Gänze in seinen Roman einfügt. Nach der Lektüre dieses in den 50er Jahren spielenden, altmodisch wirkenden Krimis hat Susan genügend Hinweise, um ihren Fall aufklären zu können. - Wer Anthony Horowitz kennt, weiß, wie vielschichtig, verwirrend und komplex seine Romane sein können. Genauso verhält es sich auch bei diesem „Krimi in einem Krimi“. Man muss sich darauf einlassen und dabeibleiben, sonst kommt man mit all den Personen, Namen, Schau- und Nebenschauplätzen durcheinander. Auch hat dieser Roman einige Längen. Dennoch würde ich meinen, dass sich die Anstrengung lohnt, denn die Geschichte ist unglaublich gut durchdacht, ausgesprochen britisch-humorvoll und raffiniert konzipiert. Allen Fans klassischer Kriminalliteratur sehr gern empfohlen.