Ein perfider Plan
Der aus dem Polizeidienst ausgeschiedene Privatdetektiv Daniel Hawthorne engagiert Schriftsteller Anthony Horowitz, ihn in einem Roman zu verewigen. Anlass sind Nachforschungen in einem mysteriösen Fall, bei dem eine alleinstehende Frau kurz nach
der Vorbereitung ihrer eigenen Beerdigung ermordet wurde. Diana Cowper besaß durchaus Feinde, da sie zehn Jahre zuvor aufgrund ihrer Unachtsamkeit einen tödlichen Unfall verursachte. Durch seine introvertierte Art und zwiespältige Äußerungen kommt es immer wieder zu Kontroversen zwischen dem Ermittler und seinem Biografen. Nach Ausflügen zu Sherlock Holmes und James Bond sowie erfolgreichen Jugendkrimis wie Alex Rider, auf die Anthony Horowitz zu Beginn eingeht, kreierte er den eigenbrötlerischen, aber genialen Detektiv Hawthrone. Auf der Metaebene schrieb sich der produktive Genrespezialist als halbwegs geduldeten Sidekick in die Handlung mit ein, um manchen Kommentar zu seinem Schriftstellerverständnis einfließen zu lassen. Erneut versteht es Horowitz, den Hörer zunächst auf falsche Fährten zu locken, wobei sich sein Stoff eher auf den Spuren von Agatha Christies Landhauskrimis bewegt. Dass er als versierter Krimiautor am Ende plump in die Falle des Mörders tappt, nimmt man ihm allerdings nicht ab. Sprecher Volker Hanisch überzeugt im gekürzten Hörbuch durch eine angenehme, stimmige Textinterpretation. Für alle Bestände.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.

Ein perfider Plan
Anthony Horowitz ; gesprochen von Volker Hanisch ; aus dem Englischen von Lutz-W. Wolf
GoyaLit (2019)
4 CDs (circa 338 min)
CD