Wenn Worte töten
Der Schriftsteller Anthony Horowitz arbeitet an einer neuen Reihe mit dem Titel 'Hawthorne ermittelt'. Dabei begleitet er den Privatdetektiv und ehemaligen Inspector von Scotland Yard, Hawthorne, bei seiner Arbeit. Als die beiden zu einem Lesefestival
auf Alderney eingeladen werden, eröffnet sich ein neuer Fall für sie. Der Sponsor des Festivals, der Unternehmer Charles le Mesurier, wird ermordet. Zudem trifft Hawthorne auf einen alten Bekannten, Derek Abbott, den er vor vielen Jahren wegen des Handels mit kinderpornographischem Bildmaterial vor Gericht gebracht hat. Bald stellt sich heraus, dass Abbott als Berater für Le Mesurier arbeitete und diesem mit schmutzigen Tricks half, eine gewinnbringende Investition auf der Insel durchzusetzen. Doch es finden sich noch andere Verdächtige. Ein spannender Krimi mit einprägsam gezeichneten Figuren. Horowitz jongliert geschickt mit allen möglichen Verdächtigen und lässt die Lösung des Falls bis zum Schluss offen. Die Grundkonstruktion des Krimis allerdings, dass ein Autor eine Ermittlung einschließlich der Verhöre problemlos begleiten kann und an intimsten Geständnissen teilhat, trübt sogar bei großzügiger Betrachtung die fiktive Realität der Geschichte.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.

Wenn Worte töten
Anthony Horowitz ; aus dem Englischen von Lutz-W. Wolff
Insel Verlag (2023)
333 Seiten
fest geb.