Die Würde ist antastbar

Aus der Fernsehserie "Liebling Kreuzberg" wissen wir, wie spannend die Geschichten aus dem Beruf eines Strafverteidigers sein können. Der Berliner Jurist und Kriminalschriftsteller Ferdinand von Schirach versteht es, diese Geschichten gut und spannend Die Würde ist antastbar zu erzählen. Sein Essayband "Die Würde des Menschen ist antastbar" bündelt die Erfahrungen des Autors aus vielen Fallgeschichten und Gerichtsprozessen. Es geht um den "Schauprozess" gegen einen bekannten Wettermoderator, um die ethisch heiklen Fragen von Sicherheitsverwahrung und Folterandrohung, um Feminismus und Justiz, immer wieder auch um die eigene Geschichte des Autors, der als Schüler des Jesuiten-Internats St. Blasien zum richtigen Lesen kam. Im Mittelpunkt der klugen Essays steht die besondere Form, die die Wahrheit für den Verteidiger annimmt, der ja keine Schuld feststellt, sondern prüfen soll, ob die Beweislage gegen den Angeklagten für ein Urteil überhaupt ausreicht. Und auch das ist eine Frage der Menschenwürde, über die der Autor im Titelaufsatz eindringlich schreibt. Sehr lesenswert, für alle Bestände.

Michael Braun

Michael Braun

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Würde ist antastbar

Die Würde ist antastbar

Ferdinand ¬von¬ Schirach
Piper (2014)

134 S.

MedienNr.: 579424
ISBN 978-3-492-05658-8
9783492056588
ca. 16,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ha
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