Haus der Geister

London 1867: Ich-Erzählerin Eliza Caine ist 21 Jahre alt, als ihr Vater an einer Lungenentzündung stirbt. Ohne weitere Verwandte fühlt sich Eliza jetzt allein, und so antwortet sie auf eine Annonce, in der eine Gouvernante in Norfolk gesucht wird. Bei ihrer Ankunft an der Thorpe Station stürzt sie im dichten Nebel beinahe vor einen einfahrenden Zug; fast meint sie, jemand hätte sie geschubst. Ein wortkarger, mürrischer Kutscher bringt sie schließlich nach Gaudlin Hall. Dort wird sie zu ihrer Überraschung nur von den Kindern Isabelle (12) und Eustace (8) empfangen, die behaupten, die Annonce hätte ihre Ex-Gouvernante aufgegeben. Noch in derselben Nacht packen zwei Hände Eliza an den Fußknöcheln, doch sie betrachtet es als Teil eines Traums. Später erzählt ihr Pfarrer Deacons, dass sie bereits die sechste Gouvernante in diesem Jahr sei, und dass alle bis auf ihre Vorgängerin durch seltsame Unglücksfälle ums Leben gekommen seien ... - Der durch seinen Roman "Der Junge im gestreiften Pyjama" bekannt gewordene irische Autor John Boyne (Jg. 1971) hat in seinem zehnten Roman nun eine Geistergeschichte mit einer zupackenden Protagonistin vorgelegt. Sobald Eliza nämlich erkannt hat, dass "die Erscheinung" eine Tatsache ist, stellt sie sich unerschrockenen ihrer Aufgabe. - Ab mittleren Beständen empfohlen. (Übers.: Sonja Finck)