Der Junge auf dem Berg
Pierrot wird zu Peter, nachdem er als Siebenjähriger Vater und Mutter verlor, und seine Tante Beatrix den Waisenjungen aus Frankreich zu sich holte: auf den Obersalzberg. Sie ist dort Haushälterin in Adolf Hitlers Haushalt und muss wie alle Angestellten den strengen Anforderungen des Diktators bedingungslos folgen. Bald schon fast freundschaftlich mit Hitler verbunden übernimmt Peter immer mehr dessen Attitüden und dessen Weltbild. So erscheint es ihm nur konsequent, dass er einen Giftanschlag auf Hitler verhindert - auch wenn er dadurch für den Tod seiner Tante und des Chauffeurs verantwortlich wird. Die Schuld verdrängt er so lange, bis er nach Kriegsende die Verbrechen der Nationalsozialisten insgesamt erkennt. - Eindrucksvoll schildert der Autor die Verführung durch die Macht und wie Menschen dabei ihr rationales Denken verlieren können. Für Erwachsene wie für Jugendliche gleichermaßen sehr empfehlenswert. (Übers.: Ilse Layer)
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Junge auf dem Berg
John Boyne
Fischer (2017)
315 S.
fest geb.