Transatlantik

Es geht weiter mit Gereon Rath! "Olympia", der achte Band der Gereon-Rath-Reihe (BP/mp 21/101), endete mit einem Cliffhanger, ob der Berliner Kommissar überlebt, war unklar. Der neunte Band zeigt jetzt die Protagonisten getrennt, Rath lebt unter falscher Transatlantik Identität in Wiesbaden, seine Frau Charly gibt in Berlin die trauernde Witwe und jobbt als Privatdetektivin. Fritze Thormann, das frühere Pflegekind der beiden, wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Greta, Charlys Freundin, ist spurlos verschwunden und ihr Liebhaber, ein SS-Mann, wird mit Autoabgasen vergiftet in seiner Garage aufgefunden. Charly setzt mit Hilfe ihrer Kontakte zur Berliner Mordkommission alle Hebel in Bewegung, um Gretas Unschuld zu beweisen. Marlow, Protagonist früherer Bände der Reihe, hat seine dubiosen Geschäfte von Berlin nach New York verlegt. - Der neunte Band schließt ziemlich nahtlos an die Vorgänger-Bände an und nimmt viele alte Fäden auf. Für Leser, die die Vorgeschichte nicht kennen, macht das die Lektüre etwas schwierig. Ansonsten schreibt Kutscher wieder brillant, er beschreibt die Lage in Deutschland 1937 richtig gut. Das NS-Regime sitzt fest im Sattel, hat fast alle Lebensbereiche durchdrungen und die Bevölkerung schwankt zwischen Begeisterung und Resignation. Derzeit läuft die vierte Staffel der hoch gelobten Verfilmung der Bücher als "Babylon Berlin" im Fernsehen, aber nach wie vor sind die Bücher einfach der bessere Zeitvertreib.

Marion Sedelmayer

Marion Sedelmayer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Transatlantik

Transatlantik

Volker Kutscher
Piper (2022)

587 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 751167
ISBN 978-3-492-07177-2
9783492071772
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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